Ohne Sauerstoff findet keine Energiegewinnung, keine Stoffwechselprozesse und damit auch kein Leben statt. Daher ist eine optimale Kondition der Atemwege entscheidend für die Gesundheit und Leistung des Pferdes. Insbesondere für das Lauftier Pferd. Dessen gesamter Körper ist auf Bewegung und Schnelligkeit ausgelegt. Seine Atmungsorgane und Luftwege sind dementsprechend sehr ausgeprägt.
Frische und sauerstoffreiche Luft sind Voraussetzung für gesunde Atemwege.
Möglichst viel Auslauf und Bewegung im Freien sollte ermöglicht werden und es ist wichtig, dass man die Ruhe-Atemfrequenz seines Pferdes kennt. Nur Pferde mit freien Atemwegen sind freudig und aktiv.
Die Atemfrequenz in Ruhe bei einem gesunden Pferd liegt bei 8-14 Atemzügen/Minute. Bei Ponies kann es auch zu 24 Zügen/Minute kommen, da sich die Atemfrequenz mit absteigender Größe des Pferdes/Ponies erhöht.
Nur ein vollkommen gesundes Pferd kann seine volle Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. Hierbei kann sich die Atemfrequenz je nach Stärke der Belastung auf bis zu 150 Züge/Minute erhöhen. Je besser das Pferd trainiert ist, desto schneller beruhigt sich die Atmung. Um im Ernstfall (bei Krankheit) bereits selbst schon genauere Angaben geben zu können, ist es wichtig, wenn man die Ruhe-Atemfrequenz seines Pferdes kennt, um so schnellere Erkenntnisse auf eine veränderte Atemfrequenz schließen zu können.
Jedoch kommt es nicht nur auf die Atemfrequenz, sondern auch auf den Atemtyp an. Das heißt, wie genau die Atmung von außen aussieht. Ist sie, gepresst, stoßartig, langgezogen oder seufzend? Dann ist dies ein Zeichen auf eine veränderte, evtl. bereits pathologische Veränderung des Atemtyps.
Am einfachsten ist dies zu beurteilen, wenn man sich halb schräg von hinten seitlich neben die Flanke stellt. So sieht man, wie diese sich hebt und senkt. Eine weitere Untersuchungsquelle sind die Schleimhäute. Am Einfachsten zu kontrollieren am Zahnfleisch, an der Innenseite der Lippe oder auch an der Zunge. Sollten die Schleimhäute in einer anderen Farbe als rosa verfärbt sein (z.B. bläulich, porzellanfarben), kann Lebensgefahr bestehen.
Zur Gesunderhaltung und Reinigung der Atmungsorgane produziert der Körper kontinuierlich Schleim. Durch diese Schleimbildung wird der Selbstreinigungsmechanismus der Atemwege unterstützt. Durch äußere Einflüsse können die Schleimhäute gereizt werden. Dadurch wird der Schleim vermehrt und er verändert seine Konsistenz. Als Reaktion darauf entsteht mehr Auswurf oder der Schleim wird zäh und verbleibt in den Atemwegen, was zu Atmungsproblemen führen kann.